Auf Erkundungstour im Tuk-Tuk: Ayutthaya

ImageDa das Entspannen und Shoppen bis jetzt Vorrang hatte, dachten wir letzten Mittwoch es wäre definitiv mal Zeit für etwas Sightseeing. Unser Tagestrip sollte also nach Ayutthaya gehen, ehemalige Hauptstadt und UNESCO Weltkulturerbe. So packten wir unsere Rucksäcke mit genügend Sonnencreme, unseren Strohhüten, und der Kamera und machten uns auf den Weg die Temple zu erkunden. Doch zuerst bat sich uns ein anderes ganz besonderes Erlebnis: das erste Mal mit dem Zug in Thailand unterwegs. Von Bangkok fährt direkt ein Zug nach Ayutthaya, mit Zwischenstopp an unserer Station ‚Rangsit‘ wo wir zugestiegen sind. Doch bevor es soweit kommen konnte mussten wir erst einmal über eine Stunde auf den Zug warten, da dieser weder sehr regelmäßig kommt, noch pünktlich ist. Die Zeiten die im Internet zu finden sind, stimmen daher nicht mit der Realität überein. Zumindest über die Preise kann man sich nicht beschweren, mit 20 Baht für eine Strecke ist der Zug unschlagbar günstig.

ImageMit der Einstellung Ayutthaya mit dem Fahrrad zu erkunden, haben wir uns am Bahnhof doch von einem Tuk-Tuk-Fahrer breitschlagen lassen eine Tour mit ihm zu buchen. Im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung, aber dazu später mehr. Wir haben uns also am Bahnhof anquatschen lassen und uns von dem Tuk-Tuk-Fahrer nach langem hin und her überzeugen lassen. Sein Englisch war sehr gut und er hatte sogar ein kleines Büchlein mit sozusagen ‚Rezensionen‘ von anderen Touristen die schon mal eine Tour mit ihm gemacht haben. Er schien sehr vertrauenswürdig und für 800 Baht für zwei Personen war es das auf jeden Fall wert. Besonders weil wir während der Tour gemerkt hatten dass die Wege zwischen den Tempeln teilweise sehr weit sind, haben wir das Tuk-Tuk doch schätzen gelernt als wir die anderen Touristen sich verschwitzt auf ihren Fahrrädern abkämpfen sahen. Der Preis für einen Fahrradverleih beläuft sich etwa auf 40 Baht – da muss jeder selbst entscheiden was einem wichtiger ist.

Der Tuk-Tuk-Fahrer hat uns die wichtigsten 5-6 Tempel gezeigt, wofür wir circa einen halben Tag gebraucht haben. Welche Tempel man besuchen sollte, muss jeder für sich selbst entscheiden. In Reiseführern findet man oft mehr Details über die Tempel, so kann man entscheiden was einem persönlich wichtig ist. Wie schon gesagt sind die Tempel sehr weit voneinander entfernt, was ich irgendwie anders erwartet hatte. Nach meinem Besuch von Angkor Wat in Kambodscha vor circa einem Jahr habe ich mit einem ähnlichen Gelände gerechnet, wo die Tempel mehr oder weniger in einem Bereich eingefasst sind. In Ayutthaya jedoch sind die Tempel durch normale Hauptstraßen verbunden und befinden sich manchmal eher deplatziert inmitten der restlichen Umgebung wieder. Die Tempel selbst waren wesentlich weniger überrannt als wir vermutet hätten. Vielleicht lag es an der Zeit des Jahres, aber selbst zur Mittagszeit war es fast ruhig und kaum ein Tourist hat sich in die Fotos gedrängt. Für die Tempel selbst muss man pro Tempel mit einem Eintritt von circa 50 Baht rechnen, manchmal weniger. Manche Tempel kann man auch ohne Ticketkauf besuchen, oder es wird nicht kontrolliert. Die Tempel wurden uns von unsrem netten Fahrer in relativ gutem Englisch ins Detail erklärt, was wirklich ein tolles extra war. Falls man sich also für eine Tour mit dem Tuk-Tuk entscheidet definitiv die Vertrauenswürdigkeit und Englischkenntnisse des Fahrers hinterfragen. Auch sollte man angebotene Leistungen (z.B. Erklärungen über die Tempel) und Preise vergleichen.

ImageNach der Tour durch die Tempelanlagen hat der Fahrer uns noch angeboten uns an einem Bootsanleger herauszulassen damit wir die Möglichkeit haben die Stadt noch einmal vom Wasser zu sehen. Wir haben uns dafür entschieden dass es uns die 350 Baht pro Person wert ist und haben prompt ein eigenes Boot zugewiesen bekommen, das uns etwa eine Stunde auf dem Fluss um Ayutthaya kutschiert hat. Vom Wasser aus bekommt man noch mal einen ganz anderen Blick auf die Stadt. Man sieht die Tempel von einem anderen Blickwinkel, wir haben eine Wasserschlange gesehen, und haben miterlebt wie die Einheimischen direkt am Wasser wohnen.

Das Boot hat uns direkt am Bahnhof herausgelassen wo wir uns eine möglichst baldige Rückfahrt des Zuges erhofft hatten, aber daraus wurde nichts. Es hat sich herausgestellt dass der nächste Zug in über einer Stunde fahren würde, und zudem eine Verspätung von 30 Minuten hat. Was wir also an diesem Tag gelernt haben: verlasse dich niemals auf den Zug, und manchen Tuk-Tuk-Fahrern ist doch zu trauen.

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